Hast du auch als Kind davon geträumt später einmal Astronaut, Dschungelforscher, die erste Bundeskanzlerin Deutschlands oder ein weltberühmter Popstar zu sein? Oder wolltest du dich gar nicht erst nur mit einem Beruf zufrieden geben und hast dir vorgestellt Polizist, Rettungssanitäter und Feuerwehrmann zugleich zu sein?
Als Kinder sehen wir die Welt mit großen, staunenden Augen an.
Wir verlieren uns in unseren lebhaften Phantasien über unsere phantastische Zukunft und holen sie über das Spielen direkt in unsere Gegenwart. Da wird der Pappkarton fix zur Rakete um-gebastelt, das Küchensieb zum Helm umfunktioniert und der Schneeanzug, egal ob es Hochsommer ist und einem der Schweiß die Stirn hinunter läuft oder nicht, schnell zum Raumanzug und schon geht es ab zum Mond, Jupiter oder auf den Mars. Die Teddybären und Puppen werden sorgfältig abgehorcht und mit Mamas Schals verbunden, damit sie wieder gesund werden und der Garten wird spontan umgegraben, auf der Suche nach Gold, Diamanten oder anderen Schätzen… Spätestens bei dieser Aktion wäre uns der Ärgers unserer Eltern gewiss und je nach Härte der zu erwartenden Strafe, dürfte das wohl unsere einzige Ausgrabe-Aktion im Leben gewesen sein.
Egal wie lebhaft unsere #Phantasie als Kind auch sein mag, früher oder später wird von uns erwartet dieses wundervolle Geschenk zu unterdrücken. Wir müssen ruhig und bloß nicht zu wild sein, nicht auffallen, gehorchen und still da sitzen und zuhören. Spätestens in der Schule ist kreatives Denken dann nur noch im Kunstunterricht gefragt; und selbst da nur sehr bedingt. Schließlich soll man auch hier wieder gewisse Techniken lernen und der guten Allgemeinbildung zu Liebe noch etwas von der Geschichte der Kunst.
Phantasie und #Kreativität sind schnell selbst im Kinderzimmer kaum noch zu finden.
Gedankt sei es den etlichen außerschulischen Aktivitäten wie Sport, Musikunterricht, oder Ähnlichem, die uns meist auch nur wieder zeigen wie wir etwas genau zu tun haben. Oder hast du schon mal einen Musiklehrer erlebt, der gesagt hat: „Hau so lange auf die Tasten und probiere dich aus, bis du herausfindest was schön klingt!“? Hinzukommen noch Hausaufgaben, das Instrument spielen, Aufgaben im Haushalt und ganz nebenbei muss man auch noch genug Schlaf bekommen. Für phantasievolles Spiel bleibt da nicht mehr viel Zeit übrig.
Und so vergessen wir leider über die Jahre hinweg wild zu träumen, so zu tun als ob wir das was wir sein wollen schon wären und schließen die #Kreativität größtenteils aus unserem Leben aus. Wir überlassen es anderen: den Musikern, Malern, Entrepreneurs dieser Zeit. Dabei haben wir Kreativität so ungemein nötig im Leben.
Viele verbinden Kreativität ausschließlich mit Künstlern jeglicher Art und vergessen dabei vollkommen, dass wir jeden einzelnen Tag auf sie angewiesen sind.
Egal in welcher Klasse wir sind, welchen Beruf wir haben, was oder wo wir studieren, welche Ausbildung wir machen oder welche Hobbies wir haben, ohne Kreativität kämen wir kaum durch den Alltag. Ständig lernen wir etwas Neues, müssen uns organisieren und planen was wir wann machen und wie wir am besten und schnellsten unser Ziel erreichen; sei es die nächste Klausur gut zu überstehen, endlich den Mut aufzubringen den Schwarm nach einem Date zu fragen, einen neuen Job zu finden, eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung heraus zu handeln oder Freunde, Familie und Schule/Uni/Beruf geschickt unter einen Hut zu bringen, ohne dass es in Stress ausartet.
Unaufhörlich müssen wir uns auf neue Situationen einstellen und neue Wege und Lösungen finden.
Wir werden in neue Projekte involviert, müssen Dinge tun, die wir zuvor nie gemacht haben oder müssen spontan den Tag umorganisieren, weil das Auto oder das Fahrrad kaputt geht, die Bahn nicht fährt oder eines der Kinder überraschend krank wird. Auch bei unseren Beziehungen sind Phantasie und Kreativität ständig gefragt: Wie kann man der Freundin, die gerade wegen Liebeskummer anruft, am besten helfen? Was braucht mein Kind gerade am meisten? Wie zeige ich meinem Partner kontinuierlich wie wichtig er oder sie mir ist? Wie rette ich den Geburtstagskuchen für meine beste Freundin, bei dem ich doch glatt das Backpulver vergessen habe?
Ohne es bewusst wahrzunehmen, ist unsere #Phantasie jeden Tag etliche Male gefragt und ohne Pause im Einsatz. Und je besser wir diese einsetzen können, desto erfolgreicher wird die gefundene Lösung sein.
Aber wie aktivieren wir bewusst unsere Phantasie?
Denken wir dazu zurück an die Zeit, in der es das natürlichste der Welt war den ganzen Tag auf Phantasie-Reise zu gehen; als es keine Grenzen des Möglichen gab und wir mit einem Karton zum Mond geflogen sind, im Garten unserer Eltern die wildesten Abenteuer erlebten und die tollsten Schätze fanden.
Was hätten wir als Kind wohl gemacht? Was hätten wir uns für unser späteres Ich gewünscht? Wie haben wir es uns ausgemalt später mal zu sein?
Denken wir uns wieder hinein in die Vorstellung unseres erwachsenen Ichs, was wir in unserer Kindheit hatten. Wie weit sind wir davon entfernt? Wäre unser damaliges Ich stolz auf uns oder würde es uns mit einem vorwurfsvollen Blick anschauen und fragen: „Ernsthaft?? Ich bin kein Dschungelforscher? Kein Abenteurer? Ich rette nicht die Welt?? Wie LANGWEILIG!!“
Egal wie die imaginäre Antwort unseres kindlichen Ichs auch ausfällt, es ist lediglich ein Zeichen, in welche Richtung wir beschlossen haben zu gehen. Wenn wir nicht der Abenteuer suchende Forscher geworden sind, der ständig neue Tiere und Pflanzen zu entdecken versucht, dann hatte das einen Grund.
Es gab ein Ereignis, das uns von diesem Weg abgebracht hat; eine Entscheidung, die von uns selbst getroffen wurde.
Niemand hat uns dazu gezwungen. Es war unsere freie Wahl. Die Entscheidung einen anderen Weg einzuschlagen basierte auf unserem damaligen Wissensstand und den Vorstellungen von unserem Leben.
Das ist Vergangenheit, kann nicht mehr geändert werden und ist gut so wie es ist. Schließlich haben uns die Entscheidungen bis hier her gebracht und uns zu dem gemacht, der wir heute sind. Die Frage jedoch ist, ob der Ort wo wir sind, die Person, die wir geworden sind, das ist was wir uns maximal für uns wünschen...
Folgende Fragen sollten wir uns daher vollkommen ehrlich beantworten:
- Was wünsche ich mir heute für mein zukünftiges Ich?
- Wie will ich sein?
- Wie will ich mich jeden Tag fühlen?
- Wie sieht mein perfekter Tag aus?
- Wie ist der genaue Tagesablauf?
- Was mache ich wann, wo, mit wem und warum?
- Wo wohne ich?
- Was erlebe ich?
- Mit wem erlebe ich es?
- Was macht mir Spaß?
- Warum macht es mir Spaß?
- Wie kann ich die Elemente, die mir Spaß machen, mehr in meinen Alltag integrieren?
- Wer oder was tut mir gut und wer oder was nicht?
Je mehr Fragen wir uns stellen, desto klarer, genauer und lebendiger wird das Bild unserer Zukunft.
Und so wahrscheinlicher wird es, dieses Bild auch früher oder später Realität werden zu lassen.
Dazu ist es wichtig die Fragen und unsere Antworten aufzuschreiben, abends vorm Schlafen gehen zu lesen, uns alles lebhaft vorzustellen und anzupassen, was sich nicht mehr gut anfühlt.
Würden wir diese Fragen einem Kind stellen, kämen die Antworten sicherlich wie aus der Pistole geschossen. Alles wäre sonnenklar. Und genau diese Klarheit brauchen wir heute auch. Nur woher haben die Kinder so ein Selbstverständnis von dem was sie wollen und was nicht?
Kinder wissen so hervorragend was sie wollen, einfach weil sie es AUSPROBIEREN!
Kinder grübeln nicht lange darüber nach wie es sein könnte etwas zu machen und holen sich erst mal unzählige Bücher in denen sie nachlesen wie es jemand anderes gemacht hat oder warum das was man im Sinn hatte, nicht funktionieren kann. Nein!
Kinder sind intuitive Wesen, handeln aus dem Bauch heraus und wissen daher automatisch, dass sie es nur wirklich erfahren, wenn sie es real erleben. Sie probieren sich und die Welt tagtäglich auf neue Weise aus und lernen sich und ihre Bedürfnisse so kennen.
Sobald wir beschließen, die kindliche Phase unseres Lebens hinter uns zu lassen und krampfhaft versuchen so schnell wie möglich Erwachsen zu werden, um endlich die Freiheit zu spüren, die wir unseren Eltern stets zugeschrieben haben (schließlich konnten sie immer alles und vor allem über UNS entscheiden), lassen wir auch die intuitive Herangehensweise des Ausprobieren hinter uns. Bevor wir etwas Neues wagen, durchforsten wir meist erst das Internet, lesen Bücher über das Thema und reden mit Freunden, um dann irgendwann zu entscheiden, ob wir es wirklich ausprobieren wollen oder nicht.
Daher, Hand aufs Herz: Wann hast du das letzte Mal etwas Verrücktes gemacht? Etwas Neues?
Wann hast du dich in etwas hineingestürzt, ohne dich vorher stundenlang darüber zu informieren; einfach, weil dir dein Bauchgefühl gesagt hat, es könnte großartig sein? Wann hast du das letzte Mal ein neues Hobby ausprobiert, eine neue Art zu Reisen, einen Branchen-Wechsel gewagt oder bewusst fremde Menschen angesprochen, um neue Leute kennen zu lernen?
Als Kind machen wir genau diese Dinge tagtäglich.
Es poppt eine Idee in unseren Kopf und sobald unser Bauchgefühl beschlossen hat, das könnte spaßig sein, wird es ausprobiert. Zwar ist das Resultat hier und da sehr schmerzhaft und geht nicht ohne Schrammen und Blessuren an uns vorbei, aber so erleben wir ständig Neues und lernen binnen kürzester Zeit mehr über uns und die Welt als über Jahre hinweg, wenn wir älter sind. Im Spiel wird hemmungslos alles ausprobiert und geprüft, ob es uns gefällt oder nicht und ob es so funktioniert wie wir es uns vorstellen. An einem Tag löschen wir alle Brände dieser Welt oder stehen auf der Bühne und geben bei unserer Gesangsperformance alles was wir haben und am nächsten Tag basteln wir uns einen Fallschirm aus unserer Bettdecke und springen vom Garagendach. Letzteres fällt dann natürlich in die Kategorie "schmerzhaft, aber lehrreich". Manches müssen wir jedoch erst selbst erfahren, um es wirklich tief zu verstehen, auch wenn es hier und da nicht ohne Blessuren geht...
Lasse deine Taten für dich sprechen.
Daher folgt auf die Beantwortung der obigen Fragen natürlich eins: Handeln!
Hast Du als Kind davon geträumt Feuerwehrmann zu sein und hegst diesen Wunsch tief in deinem Inneren immer noch? Dann geh zur freiwilligen Feuerwehr in deiner Nähe und biete deine Hilfe an.
Hast Du immer davon geträumt auf der großen Bühne zu stehen und die Massen mit deinen Liedern zu begeistern? Dann geh zur nächsten Karaoke-Bar und rock das Haus!
Es ist nie zu spät, um die Person zu sein, die man gerne werden möchte.
Fang mit kleinen Schritten an und schau ob es dir gefällt; ob es hält was du dir davon versprichst.
Fange an wieder wild und grenzenlos zu träumen!
Es ist DEIN Leben!
Mach es zu dem phantasievollen Ort deiner Kindheit, wo alles möglich ist und du sein kannst wer immer du sein möchtest!
Hast du alte Leidenschaften wieder neu entdeckt oder traust du dich endlich wieder groß zu denken und an deinen Träumen zu arbeiten? Dann lasse es mich wissen! Ich freue mich schon sehr von deinen Erfahrungen und Träumen zu lesen!
Alles Liebe,
Deine Nadine
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